Kulturelle Teilhabe erleichtern
Last-Minute-Karten statt "Kulturloge"
Nachdem das Modell "Kulturloge" anderthalb Jahren nach Entstehen der Initiative zu keinen greifbaren Ergebnissen geführt hat, schlägt die Fraktion Die Linke/BSG jetzt vor, das erprobte Modell des Schlosstheaters auf andere Veranstalter zu übertragen. Während das Modell "Kulturloge" darauf basiert, kostenfrei Karten für kulturelle Veranstaltungen an Menschen mit geringem Einkommen zu vermitteln, arbeitet das Schlosstheater seit Jahren mit dem so genannten "Last-Minute-Karten für Ermäßigungsberechtigte". Interessierte können dabei 20 Minuten vor Vorstellungsbeginn an der Abendkasse im Verkauf verbliebenen Tickets, ...
unabhängig von der Preiskategorie, zum Pauschalpreis von sechs Euro erwerben.
Behiye Uca (Die Linke): "Wir würden uns wünschen, dass diese Praxis des Schlosstheaters schnell auf andere Veranstalter wie CD Kaserne, Kunst & Bühne und Union ausgeweitet wird. Im Ziel, denke ich, sind sich alle Ratsfraktionen und die Verwaltung einig: Wir wollen Menschen mit geringem Einkommen kulturelle Teilhabe ermöglichen. Das Modell der Last-Minute-Karten bringt keinen zusätzlichen ehrenamtlichen Vermittlungsaufwand mit sich und die Veranstalter erhalten eine Erstattung ihrer zusätzlichen Kosten. Das ist aus unserer Sicht einfach umsetzbar und hat am Ende tatsächlich nur Gewinner."
Die Ratsfraktion Die Linke/BSG hat jetzt einen entsprechenden Antrag eingebracht, in dem die Verwaltung gebeten wird, dieses Modell mit den Veranstaltern auszuloten. Ermäßigungsberechtigt wären nach diesem Modell Schüler*innen, Studierende, Azubis (bis zum 30. Lebensjahr), Behinderte mit Ausweis und einem GdB von mehr als 50 v.H. und Empfänger*innen von Sozialleistungen (SGB II, SGB XII, AsylbLG).
Behiye Uca: "Die Höhe des Pauschalpreises könnte bei der CD Kaserne sowie Kunst & Bühne vielleicht noch etwas unter dem des Schlosstheaters liegen. Aber das muss man dann sehen." Auf diesem Wege wäre aus ihrer Sicht mit verwaltungstechnisch geringem Aufwand eine Verbesserung der kulturellen Teilhabemöglichkeiten von Ermäßigungsberechtigten zu erreichen.
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Hier der Antragstext:
"Last-Minute-Karten für Ermäßigungsberechtigte"
Die Verwaltung erarbeitet zur Beschlussfassung durch den Rat ein Modell, das die Praxis des Schlosstheaters ("Last-Minute-Karten für Ermäßigungsberechtigte") auf die Veranstaltungen von CD Kaserne, "Kunst & Bühne" und UNION ausdehnt.
Begründung:
Nachdem das Modell "Kulturloge" offensichtlich nicht umgesetzt werden kann, bietet es sich an, das bewährte Modell des Schlosstheaters ("Last-Minute-Karten für Ermäßigungsberechtigte") auf Veranstalter auszudehnen, die sich eine Umsetzung vorstellen können.
Das "Last-Minute-Karten für Ermäßigungsberechtigte" funktioniert so: "Ermäßigungsberechtigte Kunden, die 20 Minuten vor Vorstellungsbeginn an der Abendkasse ein Ticket erwerben möchten, können die im Verkauf verbliebenen Tickets, unabhängig von der Preiskategorie, zum Pauschalpreis von EUR 6,00 erwerben."
Ermäßigungsberechtigte Kund*innen sind: Schüler*innen, Studierende, Azubis (bis zum 30. Lebensjahr), Behinderte mit Ausweis und einem GdB von mehr als 50 v.H. und Empfänger*innen von Sozialleistungen (SGB II, SGB XII, AsylbLG).
Die Höhe des Pauschalpreises könnte bei der CD Kaserne sowie Kunst & Bühne vielleicht noch etwas unter dem Pauschalpreis des Schlosstheaters liegen.
Auf diesem Wege wäre mit verwaltungstechnisch geringem Aufwand eine Verbesserung der kulturellen Teilhabemöglichkeiten von Ermäßigungsberechtigten zu erreichen.