Gelegentlich wird in der Stadt noch unterschieden zwischen „Cellensern“ (d.h. hier geborenen) und „Cellern“ (d.h. hier lebenden).
In den vergangenen Jahrzehnten sind so viele Menschen, deren Familien ihre Wurzeln in Kurdistan, Ost- oder Südeuropa wie auch vielen anderen Teilen der Welt haben, zu „Cellensern“ geworden. Die Konflikte mit der bio-deutschen Mehrheitsgesellschaft sind zweifellos geringer geworden, aber von gleichen Chancen lässt sich immer noch nicht ernsthaft sprechen. Deutlichstes Beispiel dafür sind die Schulabschlüsse, aber auch die Vertretung zum Beispiel kurdischer Bürger/innen im Celler Stadtrat. Deshalb geht es – nach wie vor – darum, die systemische Ausgrenzung von Menschen mit Migrationshintergrund zu bekämpfen und ihre Teilhabechancen zu verbessern.
Die (ezidischen) Kurd/innen sind die größte Celler Bevölkerungsgruppe mit Migrationshintergrund. Wir unterstützen deshalb die Bemühungen, eine Städtepartnerschaft zu Batman im kurdischen Teil der Türkei einzugehen.
Absolut unhinnehmbar ist die soziale Situation der in Celle lebenden Flüchtlinge mit ungesichertem Aufenthaltsstatus. Sie sind permanent von Abschiebung bedroht und leben mit den 30 % unter Hartz IV liegenden Leistungen des Asylbewerberleistungsgesetzes (und dies auf Gutscheinbasis) unterhalb des Existenzminimums. Wir wollen, dass die Stadt Celle ihre Integrationsangebote gegenüber Flüchtlingen deutlich verbessert und dazu beiträgt, ihnen einer Perspektive zu einem leben in dieser Stadt gibt.